Entstehung der Bibliothek
Die Bibliothek des Frey-Grynaeischen Instituts geht wesentlich auf die Sammlertätigkeit des Stifters Johann Ludwig Frey (1682-1759) zurück (in den alten Quellen daher mit Recht oft genannt: «Bibliotheca Freyiana»). Schon als Jugendlicher sammelte er leidenschaftlich Bücher, zunächst unter der Anleitung des Grossvaters Johann Jakob Frey (1636-1720, Pfarrer an St. Leonhard). Das erste Bücherverzeichnis aus dem Jahr 1696 zeigt, dass der 14-jährige bereits 125 Bücher besass, darunter 15 Folianten. Später erwarb er auf Reisen, vor allem in Paris und in den Niederlanden, zusätzliche Bestände. Auch durch Erbschaft oder Kauf aus der Familie wurde die Bibliothek erweitert, insbesondere aus den Sammlungen der beiden Grossväter Johann Jakob Frey und Antistes Lukas Gernler (1625-1675). Offenbar vergleichsweise weniger bedeutend waren die Erweiterungen aus dem Nachlass des jung verstorbenen Johannes Grynaeus (1705-44), zu dessen Angedenken die Stiftung errichtet wurde: Zum Zeitpunkt des Todes des jungen Freundes und Kollegen besass Frey schon das meiste, was dieser hinterlassen hatte.